Endotherm abgeschlossene Projekte
Endotherm war an folgenden Forschungsprojekten beteiligt
EUTrigTreat (ein integriertes EU-FP7-Projekt):
Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten Todesursachen. Bisher bekannte Therapien und Präventionsmaßnahmen sind oft mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden und sind sehr teuer. Um neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, sollten im Rahmen des EUTrigTreat-Projektes die genetischen und Umwelt bedingten Ursachen für Herzrhythmusstörungen aufgeklärt und die Signalübertragungswege auf molekularer Ebene (d.h. in der Herzmuskelzelle) erforscht werden. Endotherm stellte aussichtsreiche Wirkstoffe her, die in Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern in zellbasierten Assays und in vivo evaluiert wurden. Ziel des Projektes war es, neue preisgünstige Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen ohne nennenswerte Nebenwirkungen zu entwickeln. Schließlich wurden neue biochemische Testverfahren (Assays) von Konsortialpartnern im Unternehmen implementiert.
Das Projekt wurde vom Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (Prof. Dr. S. E. Lehnart) koordiniert. Es waren zwölf akademische Institutionen und neben Endotherm noch zwei weitere mittelständische Unternehmen aus insgesamt neun verschiedenen Ländern beteiligt.
Science Translational Medicine 2018;10:eaan0724
Nature Communications 2014;5:1-12
Circulation: Arrhythm Electrophysiol. 2013;6:371-379
EUGeneHeart (ein integriertes EU-FP6-Projekt):
Herz-Kreislauferkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen. Herzinfarkt, Bluthochdruck und Herzklappenfehler sind die Hauptgründe für Herzversagen. Ziel des EUGeneHeart-Projektes war die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten von Herzkrankheiten durch das Studium von genetisch gesteuerten Signalübertragungswegen. Diese Strategie basiert auf der Beobachtung, dass sowohl krankhafte als auch begünstigende Organvergrößerung (Hypertrophie), wie etwa bei Leistungssportlern, vorkommt, und dass z.B. der Herzinfarkt hauptsächlich durch krankhafte Organvergrößerung hervorgerufen wird. Das Projekt wurde von der Abteilung Kardiologie und Pneumologie des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen (Prof. Dr. G. Hasenfuß) koordiniert. An dem Projekt waren 23 wissenschaftliche Forschungseinrichtungen aus 10 Ländern beteiligt. Endotherm brachte seine Kompetenz im Bereich der Wirkstoff-Forschung ein, indem für neue Therapieansatzpunkte aussichtsreiche Substanzen synthetisiert und zwecks biochemischer Evaluierung zur Verfügung gestellt werden. Schließlich wurden neue biochemische Testverfahren (Assays) zur Evaluierung von Endotherm´s Substanzen mitentwickelt.
J. Biomol Screen, 2013, 18 (8), 899-909
Pressemitteilung UMG 21.03.2019
Neue Inhibitoren von MurA, einem Taget-Enzym zur Entwicklung neuer Antibiotika
Das Auftreten von Infektionskrankheiten hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, bedingt durch Antibiotika-Resistenzen, die globale Erwärmung und intensiven globalen Reiseverkehr. Ziel des in Kooperation mit dem Arbeitskreis von Prof. Dr. Ch. Klein der Universität Heidelberg durchgeführten Projektes war die Entwicklung von Inhibitoren des Enzyms MurA, welches für den Aufbau der bakteriellen Zellwand essentiell ist. Endotherm stellte aussichtsreiche Screeningsubstanzen zur Verfügung, welche in einem in Heidelberg entwickelten Assay getestet wurden.
Bioorganic & Medicinal Chemistry 21 (2013) 795–804
Poster MurA inhibitors
Inhibitoren der Dengue NS3-Protease
Das Dengue-Virus (DENV) infiziert jährlich 50 Millionen (WHO) bzw. 100 Millionen (NIH) Menschen. Für ca. 40% der weltweiten Bevölkerung, hauptsächlich in tropischen und subtropischen Ländern, besteht die Gefahr einer Infektion mit diesem Virus. In dem mit dem Arbeitskreis von Prof. Dr. Ch. Klein der Universität Heidelberg gemeinsamen durchgeführten Forschungsprojekt wurde nach niedermolekularen Hemmstoffen der NS3-Protease, einem lebenswichtigen Enzym des Dengue-Virus gesucht. Durch Screening von ca. 500 Substanzen der Fa. Endotherm in einem von Prof. Klein und seinen Mitarbeitern entwickelten Testsystem konnte bereits ein Wirkstoff gefunden werden, der hinsichtlich Affinität, Molekulargewicht und synthetischer Zugänglichkeit alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt, um als Arzneistoff weiterentwickelt zu werden.
J. Biomol Screen, 2009, 14,9, 1102-1108
Poster Frontiers of Medicinal Chemistry
Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Hepatitis C
Chronische Hepatitis C-Infektion führt zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs, und endet in mehr als 280.000 Fällen pro Jahr (WHO, 2001) mit dem Tod. Trotz einiger neuer, jedoch sehr teuren Medikamente gibt es kaum Heilung, besonders für Betroffene in Entwicklungsländern. In Kooperation mit dem Pharmazeutischen Institut der Universität des Saarlandes wurden neue Wirkstoffe aufgefunden, die eine krankheitsverursachende Wechselwirkung beteiligter Proteine unterbinden und sich somit für die Entwicklung neuer Arzneistoffe eignen.